Einige Leipziger legen Dinge, die sie nicht mehr brauchen, vor die Tür oder in Tausch- oder Verschenkeschränke, damit sie dort von anderen gefunden und weiterverwendet werden. Dieser schöne Brauch spülte mir über die Zeit eine bunte Sammlung an Bilderrahmen ins Haus. Ursprünglich als Schutz und Dings für meine Fehldrucke gedacht, fanden die Rahmen aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit recht schnell zu einem Eigenleben. Mit der Zeit eröffneten sie sich mir als Räume, als Bühnen.
Um während der ersten Monate des Coronavirus – Lockdowns nicht den Verstand zu verlieren, begann ich mit einer wilden Mischung aller möglicher Techniken diese Räume mit Geschichten und Situationen zu füllen. So entwickelte sich ein stetig wachsender Fundus an Momentaufnahmen, Beobachtungen innerer und äußerer Befindlichkeiten. Wie sehr oft in meiner Arbeit ist auch hier das künstlerische Re- oder Upcycling ein zentraler Aspekt. Alles entsteht aus gefundenen Fotos, Werbeprospekten, Beispielbildern aus den Rahmen, etc.
Preise auf Anfrage.
Mit den Bildern war eigentlich schon Januar/Februar 2020 die Ausstellung Semifunktional im Salon Similde in Leipzig Connewitz geplant, die dann aber zweimal verschoben werden musste. Sie fand letztlich dann sehr kurzfristig und recht spärlich besucht im September statt.